biografien:denksteine_1848
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sich als Compositeur und besonders bei Hofe als Claviermeister der | sich als Compositeur und besonders bei Hofe als Claviermeister der | ||
a. h. Herrschaften erworbenen Verdienste von Sr. Maj. dem Kaiser | a. h. Herrschaften erworbenen Verdienste von Sr. Maj. dem Kaiser | ||
+ | Franz aus a. h. eigenem Antriebe zum k. k. Vice-Hofkapellmeister an die Seite Salieri’s befördert, dessen Nachfolger er | ||
+ | auch ward, als dieser i. J. 1804(([sic!] Anm.: Korrekt wurde Salieri 1824 in den Ruhestand versetzt!)) in den Ruhestand versetzt wurde. | ||
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+ | Zwei Jahre nach dieser Ernennung (i. J. 1806) verheiratete er sich mit der Tochter des k. k. Forstmeisters, | ||
+ | Kammerdienerin I. M. der Kaiserin M. Theresia. Seine Ehe | ||
+ | war mit zwei Kindern gesegnet, von welchen jedoch ein Mädchen einige Monate nach der Geburt wieder starb, und nur ein Sohn | ||
+ | ihm am Leben blieb. Eybler schrieb in dieser Zeit viele Kirchentonwerke, | ||
+ | Kammermusik componirte er viele vortreffliche Werke; auf ausdrücklichen | ||
+ | Befehl des Kaisers schrieb er ein großes Oratorium: "Die vier letzten Dinge", | ||
+ | 1810 in dem glänzend decorirten Ceremonien-Saale ausgeführt | ||
+ | wurde und dem Meister die Anerkennung des a. h. Hofes sowohl, | ||
+ | als auch aller Kunstverständigen und Künstler im hohen Grade | ||
+ | erwarb. | ||
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+ | Eybler’s effective Dienstleistung an der Spitze der k. k. | ||
+ | Hofkapelle dauerte bis zum Jahre 1833, wo er am 23. Februar, | ||
+ | während der Direction des Mozart’schen Requiems, einen Anfall | ||
+ | von Schlagfluß hatte, dem zu Folge ihn der Kaiser interimistisch | ||
+ | von der musikalischen Direction auf dem Chore enthob, welche er | ||
+ | auch von dieser Zeit an nicht mehr übernahm, da ihm die Ärzte, | ||
+ | obgleich er sich sehr bald wieder davon erholt hatte, jede geistig anstrengende Arbeit als seiner Gesundheit nachtheilig verboten; nichts | ||
+ | desto weniger war er in seinem Dienste bis kurz vor seinem Tode thätig. | ||
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+ | Als Belohnung seiner ausgezeichneten Verdienste um die Kunst | ||
+ | und namentlich um die seiner Leitung durch so lange Zeit unterstandene k. k. Hofkapelle, erhob ihn sein hoher Gönner Kaiser | ||
+ | Franz noch, nach der letztwilligen Verfügung in den erbländischen | ||
+ | Adelsstand. | ||
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+ | Nachdem sich der greise Meister in Folge der Anordnung seiner Ärzte gänzlich in’s Familienleben zurückgezogen hatte, verlebte | ||
+ | er im Kreise der Seinen, von allen Künstlern und Kunstfreunden | ||
+ | verehrt und hochgeachtet, | ||
+ | ihm am 24. Juli 1846 der Todesengel sanft die müden Augen zudrückte und seine Seele mit hinübernahm in das Reich der ewigen | ||
+ | Harmonien. Joseph Edler von Eybler war bei seinem Tode 81 | ||
+ | Jahre und 5 1/2 Monate alt. Er hinterließ eine Witwe und einen | ||
+ | Sohn, Hrn. Joseph Edlen von Eybler, k.k. österreichischer Staatsraths-Official. | ||
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+ | Eybler war einer der wenigen Glücklichen, | ||
+ | die Gegenwart Kränze flicht, und die den Lohn ihres Wirkens noch | ||
+ | selbst einernten. Wenn man die lange Reihe seines Lebens | ||
+ | überschaut, | ||
+ | eines freundlichen Geschickes gewahren, das ihn stufenweise zu den | ||
+ | höchsten Ehren und Auszeichnungen erhob, die er nur in seiner | ||
+ | Sphäre immer erlangen konnte. Sein Leben war nicht bewegt von | ||
+ | äußeren Stürmen, er konnte sich ruhig seinem Berufe als Kirchencomponist weihen, auch selbst in seinem inneren Leben waren keine | ||
+ | großen, seine Ruhe und geistige Thätigkeit hemmenden Bewegungen | ||
+ | sichtbar. Die Verhältnisse, | ||
+ | immer zu seinem Besten, und selbst von den üblen Einflüssen des | ||
+ | Neides und der Mißgunst blieb er gerade in seiner Stellung mehr | ||
+ | als Andere verschont, wenigstens trübten sie nicht seinen Seelenfrieden, | ||
+ | hoch er in der Achtung seiner Zeitgenossen gestanden, mag, außer | ||
+ | seinem freundschaftlichen Verhältnisse zu den ausgezeichneten Kunstmännern und gegenüber dem a. h. Kaiserhause, | ||
+ | noch dienen, daß er i. J. 1807 zum Assessor und später zum Sekretär | ||
+ | des Pensions-Institutes für Witwen und Waisen der Tonkünstler in | ||
+ | Wien gewählt wurde, vom Dezember 1824 angefangen aber als Vice-Hofkapellmeister statutenmäßig die Vice-Präses-Stelle der Gesellschaft | ||
+ | bekleidete. Als Belege der Anerkennung, | ||
+ | größtentheils von auswärtigen Kunstinstituten zugesendet wurden, | ||
+ | und von welchen ich hier nur die Akademie der Musik in | ||
+ | Schweden, die Gesellschaft zur Beförderung der | ||
+ | Tonkunst in den Niederlanden und die Akademie | ||
+ | der h. Cäcilia in Rom ausdrücklich anführe. | ||
+ | |||
+ | Über Eyblers Werke haben sich viele competente Kunstrichter vielfältig ausgesprochen und sind immer im Allgemeinen darin übereingekommen, | ||
+ | ist auch darin nicht das Walten eines mächtigen Genius ersichtlich, | ||
+ | neue Bahnen bricht, so zeigt sich doch in ihnen ein bedeutendes Talent | ||
+ | das im Vereine mit einer ausgebreiteten Kenntniß und einem kunstgebildeten Geschmacke eine echte, wahrhaft künstlerische Gesinnung | ||
+ | an den Tag legt, und Eybler im Felde der Kirchenmusik einen | ||
+ | bleibenden Namen erworben hat. Was er in der Kammermusik geleistet, ist, obgleich es wertiger in die Offentlichkeit gekommen, mit unter ebenfalls von großem Werthe und liefert einen Beleg mehr | ||
+ | für die Vielseitigkeit seines Talentes, das gewiß auch in dieser Beziehung sich die allgemeine Anerkennung erworben hätte, würde | ||
+ | Eybler sich ausschließlich damit beschäftigt haben. | ||
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+ | Das Gesammtverzeichniß seiner Werke, das ich hier mittheile, | ||
+ | umfaßt alle theils im Stich erschienenen, | ||
+ | Compositionen des geschiedenen Meisters, welche in der biographischen Skizze Eybler’s enthalten, die Ignaz Ritter von Seyfried | ||
+ | in das " | ||
+ | Sohne verdanke, vermehrt. — Die Werke sind folgende: | ||
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Wien, den 24. January 1793. | Wien, den 24. January 1793. | ||
- | Johann Georg Albrechteberger, | + | Johann Georg Albrechtsberger, |
k. k. Hoforganist m.p. | k. k. Hoforganist m.p. |
biografien/denksteine_1848.txt · Zuletzt geändert: 2009/07/28 14:32 von reinhold